Auszeichnung für Video-Projekt auf Latein

Bei ihrem Video-Projekt stellten die Latein-Schüler Verbrechen aus dem alten Rom nach.

Bei ihrem Video-Projekt stellten die Latein-Schüler Verbrechen aus dem alten Rom nach.

Beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen Latein/Griechisch haben die Latein-Schüler der Klasse 9b im Teamwettbewerb den 2. Landespreis erzielt. Sie hatten einen Film unter dem Titel „Nota Alpha et Omega – Causae insolutae“ erstellt –  eine antike Version der Sendung „Aktenzeichen XY – ungelöst“, in der ungelöste Kriminalfälle betrachtet werden.

Das Fernsehstudio für diesen Kurzfilm wurde kurzerhand ins Alte Rom verlegt – inklusive eines Folterkellers für die Befragung der Zeugen. Als Fälle wurden in der Sendung die Verschwörung des Catilina, der Skandal um Clodius Pulcher und die Ermordung Caesars behandelt – und zum Teil aufgeklärt.

Nach dem Vorbild der Sendung "Aktenzeichen XY" wurden die Kriminalfälle nachgestellt.

Nach dem Vorbild der Sendung „Aktenzeichen XY“ wurden die Kriminalfälle nachgestellt.

Im Herbst hatten die Schüler die Idee zu diesem Film entwickelt, das lateinische Drehbuch geschrieben und Requisiten zusammengestellt und gebastelt. Im Januar wurde der Film schließlich abgedreht und anschließend geschnitten. Betreut wurde die Gruppe dabei von ihrem Latein-Lehrer Herr Koob.

Zum siegreichen Team aus der 9b gehören: Jonas Ambrosius, Maren Borne, Matthias Munkler, Olivia Pringle, Sebastian Schätter, Anton Strotmann und Sarah Zahnen.

Ende des Schuljahres werden sie im Rahmen einer kleinen Feierstunde ihren Preis in Empfang nehmen.

Historischer Hintergrund: Kriminalität und Verbrechensbekämpfung in Rom

Aufklärung von Verbrechen
In Rom gab es keine eigenen Polizeikräfte. Die Aufgabe, für „Recht und Ordnung“ zu sorgen, kam der Regierung zu. „Verhinderung von Verbrechen“ war Aufgabe der Gemeinde. Doch schon die harten Strafen wirkten auf viele abschreckend. Die Bürger sorgten selbst dafür, Verbrechen aufzuklären. Dazu konnten z.B. Sklaventrupps ausgeschickt werden, um Übeltäter aufzuspüren oder gestohlene Gegenstände wiederzubeschaffen. Erst wenn durch solche Methoden keine Klärung erreicht wurde, ging ein Fall vor Gericht.

Erzählt wurden die antiken Kriminalfälle natürlich in lateinischer Sprache.

Erzählt wurden die antiken Kriminalfälle natürlich in lateinischer Sprache.

Gefängnis
In der Regel gab es keine Gefängnisse in Rom, da es zu teuer war, Bürger wegzusperren. Das Römische Reich bietet eigentlich nur die folgenden beiden Möglichkeiten: Übeltäter werden entweder getötet oder freigelassen. Das Gefängnis wird einfach als carcer bezeichnet. Auf dem Forum Romanum lag der carcer Tullianus (oder auch carcer Mamertinus). Hier fanden viele Gefangene den Tod, manche einfach durch Verhungern. Andere wurden erdrosselt, so z.B. der Gallier Vercingetorix oder einige Verschwörer der coniuratio Catilinae.

Strafvollzug
In Rom gab es mehrere Arten des Strafvollzugs wie zum Beispiel: Geldstrafe, Verbannung, Gefängnisstrafe (Ausnahme) und Todesstrafe. Die Strafen hingen von zwei Faktoren ab: der Tat und wer Täter ist. Meist wurde mit einer Geldstrafe geahndet. Die Todesstrafe wurde auf unterschiedliche Arten vollzogen: Adlige wurden enthauptet, Bürger wurden erdrosselt und Sklaven zu Tode geprügelt, verbrannt, wilden Tieren vorgeworfen, gekreuzigt oder auf eine andere schreckliche Weise ins Jenseits befördert.