lyrix-Schreibwerkstatt: „Im Westen nichts Neues“

Die Teilnehmer der lyrix-Schreibwerkstatt von Thomas-Morus-Gymnasium Daun und Friedrich-Spee-Gymnasium Trier in der Bibliothek des Friedrich-Spee-Gymnasiums mit den beiden Kursleiterinnen Katrin Wagner und Claudia Schneiders und dem Merseburger Autor Jürgen Jankofsky.

Die Teilnehmer der lyrix-Schreibwerkstatt von Thomas-Morus-Gymnasium Daun und Friedrich-Spee-Gymnasium Trier in der Bibliothek des Friedrich-Spee-Gymnasiums mit den beiden Kursleiterinnen Katrin Wagner und Claudia Schneiders und dem Merseburger Autor Jürgen Jankofsky.

Die Einladung von Deutschlandfunk, Deutschem Philologenverband und dem Friedrich-Bödecker-Kreis, bei dem bundesweitenSchreibwerkstätten-Projekt „Krieg und Frieden“ mitzumachen, haben das Friedrich-Spee-Gymnasium Trier und das Thomas-Morus-Gymnasium Daun aufgenommen.

Mehr als 40 Schüler der beiden Gymnasien haben 100 Jahre nach dem ersten Weltkrieg in lyrischen Texten dargestellt, wie Schülerinnen und Schüler bzw. junge Lyrikerinnen und Lyriker von heute das Thema Krieg und Frieden sehen, welche Ängste und Hoffnungen sie in sich tragen, wie sie den Frieden in Deutschland empfinden und den Krieg anderswo in der Welt.

Die von Malte Blümke geleitete Schreibwerkstatt stand unter dem Motto „Im Westen nichts Neues“ und spielt damit bewusst auf den Ersten-Weltkriegsroman von Erich Maria Remarque „Im Westen nichts Neues“ an.

Aus Merseburg im Osten war der Autor Jürgen Jankofsky in den Westen gekommen, um mit den jungen Leuten Gedichte über Krieg und Frieden zu schreiben. In sehr geschickter Weise hat Jürgen Jankofsky die literarisch-historischen Themen aus dem ersten Weltkrieg aufgenommen und mit seinen Erlebnissen und Erfahrungen aus den osteuropäischen und nordafrikanischen Krisenländern verbunden.

Mit thematischen und methodischen Impulsen konnte Jürgen Jankofsky den jungen Leuten Impulse für eine eigene Sicht auf das Thema „Krieg und Frieden“ vermitteln, die schließlich in eigene kreative lyrische Schreibversuche eingemündeten.

2014 jährt sich der Beginn des ersten Weltkrieges zum 100. Mal. Einer, der diesen Krieg miterlebte, war Erich Kästner. Rückblickend schrieb er über den Beginn des ersten Weltkrieges im autobiographischen Roman „Als ich ein kleiner Junge war“: „Der Weltkrieg hatte begonnen, und meine Kindheit war zu Ende.“ 1899 geboren, 1917 zum Kriegsdienst einberufen, blieb Kästner in seiner Lyrik zeitlebens kriegskritisch eingestellt.

Entsprechend klingt auch seine lyrische Zukunftsvision von 1930:

Am zwölften Juli des Jahres zweitausenddrei
lief folgender Funkspruch rund um die Erde:
dass ein Bombengeschwader der Luftpolizei
die gesamte Menschheit ausrotten werde.
Die Weltregierung, so wurde erklärt, stelle fest,
dass der Plan, endgültig Frieden zu stiften,
sich gar nicht anders verwirklichen lässt,
als alle Beteiligten zu vergiften.

Den Abschluss des lyrix-Projektes „Krieg und Frieden“ bildet im April 2014 das lyrix-Monatsthema „Krieg und Frieden“, an dem die Teilnehmer der Schreibwerkstätten, darüber hinaus aber auch bundesweit alle anderen Jugendlichen der Klassen 5 bis 13 teilnehmen können. Der Wettbewerb wird verknüpft mit einer Lesung und der Veröffentlichung der besten Texte in einer Broschüre.