Leistungskurse Deutsch: Lust auf Lyrik

Die Deutsch LK-Schüler der Jahrgangsstufe 11.

Die Deutsch LK-Schüler der Jahrgangsstufe 11.

Wie macht man Gedichte verständlich? Wie weckt man bei Schülern das Interesse an Lyrik? Wie vermittelt man ihnen ein Gespür für die Kraft und die Visionen, für die Schonungslosigkeit und den Trost von Gedichten? Die vom Kulturlabor der TUFA angebotene Lyrik-Collage „An die Nachgeborenen“ versucht mit den Mitteln des Theaters Zugänge zur Exillyrik zu erschließen. Sie will Schüler neugierig auf Literatur im Allgemeinen und Lyrik im Besonderen machen.

Joel Busch schildert stellvertretend für die Schülerinnen und Schüler der Leistungskurse Deutsch der Jahrgangsstufe 11 am FSG seine Eindrücke von dieser besonderen Art, Literatur zu vermitteln.

„Theater“ oder „theatrale Darstellung“, wer diese Worte hört, denkt an eine Geschichte, an Schauspieler, die diese darstellen, und an ein Publikum, das entspannt den Ausführungen folgt. Doch was, wenn das gar nicht das Ziel ist? Was, wenn der Regisseur des Stückes das gar nicht will?

Die Deutsch-Leistungskurse der Jahrgangsstufe 11 von Frau Hübner und Frau E. Wagner durften genau diese Erfahrung machen. Im Stück „An die Nachgeborenen“ dreht sich alles um die Zeit des NS-Regimes. Es schildert jedoch keine zusammenhängende Geschichte, sondern die Geschichte einzelner Leiden, einzelner Hoffnung und einzelner finsterer Minuten, und das alles auf einmal – und damit die Geschichte des Leidens, der Hoffnung, der Finsternis eines jeden Mannes, einer jeden Frau.

Doch was heißt das im Klartext? „An die Nachgeborenen“ ist eine Collage aus der Rezitation verschiedenster Gedichte, Texte und Reden aus der Zeit des NS-Regimes, untermalt mit Bild, Musik, Tanz und Schauspiel, welche sich zu einem Gemisch aus Gefühlen und klarer Darstellung verbinden. Wichtig ist hierbei die bedrückende oder, wie manche Schüler sie nannten, „krasse und verstörende“ Atmosphäre, die aufkommt, wenn zum Beispiel im Hintergrund der Bühne ein Bild von einem Leichenberg gezeigt wird und im Vordergrund ein Schauspieler fröhlich über die Beseitigung diverser NS-Staatsfeinde redet.

Meiner Meinung nach ist diese Aufführung mehr als sehenswert. Man sollte jedoch keine allzu schwachen Nerven haben.