Im Januar 1999 schufen die Lehrer am FSG selbst die Voraussetzungen, um den Weg ins Internet zu finden. Ein Bericht von Sarah Heinen (8a, 26.4.99):
Was sollen Lehrer denn noch alles können? Am Friedrich Spee Gymnasium, Mäusheckerweg kann man Lehrerinnen und Lehrer beobachten, wie sie im Dreck wühlen, um auch im Lehrerzimmer einen Internetanschluss zu bekommen. Dafür kommen sie sogar samstags in die Schule.
Bewaffnet mit Schaufeln, Schippen, Hacken und Heckenscheren rückte das Sondereinsatzkommando aus insgesamt 13 Lehrern und zwei Lehrerinnen an den Samstagen 17. April und 24. April jeweils pünktlich um 8.30 Uhr am Einsatzort an.
Die Aufgaben waren rollentypisch verteilt: Die Frauen mussten für die Verpflegung sorgen und die Männer hoben Gräben aus und schlugen Schneisen durchs Gebüsch. Es ist schon erstaunlich, was das Lehrervolk neben dem Unterricht sonst noch so alles leisten kann. Denn obwohl der Häuptling Horst S. sich einen Verbundstein auf den Daumen fallen ließ, nahmen die Beamten lieber eine solche Last auf sich, als eine Firma mit dem ganzen Projekt zu beauftragen, und die Staatskasse damit zu schädigen.
Sogar persönliche Verluste waren zu beklagen. Durch nicht fachmännische Handhabung wurde die private Hacke von Lehrer F. vorzeitig in Ruhestand geschickt. Der Montagsmuskelkater war vorprogrammiert, denn zum Ummauern der Leitungen mussten Ziegelsteine vom Hauptgebäude zur Baustelle mit Schubkarren transportiert werden.
Nichts konnte den eifrigen Bauarbeitern den Mut nehmen. Weder ein unerwartetes Wasseraufkommen, noch eine plötzlich im Boden auftauchende Mineralbetonfläche. Widerstand war zwecklos, denn gegen den Boschhammer und die Willenskraft der Lehrer hatte nichts eine Chance.
Gegen Widerstände müssen sie ja schließlich auch jeden Tag bei vielen Schülern ankämpfen. Die innerhäusliche Verlegung erfolgt in den nächsten Tagen, so dass das Lehrerkollegium bald seine lange Leitung nutzen kann.