Was die Schüler des Friedrich-Spee-Gymnasiums bei ihrem Italien-Austausch erlebt haben, darüber berichten Dana Chorus (10a) und Max-Merlin Ries (9b).
Wir, die 18 Austauschschüler des FSG samt Herrn Koob und Frau Klinkner, standen am Mittwoch, dem 24. April, mit dem eigenem Handgepäck und Koffer am Eingang des Schulgeländes und warteten auf den Bus, der uns zum Flughafen Hahn bringen sollte. Viele waren aufgeregt, da es ihr erster Ausflug nach Italien werden würde, und es versprach, eine spannende Zeit zu werden.
Am Flughafen gab es keine Probleme und auch der Flug ging schnell vorüber. Sobald wir aus dem Flugzeug ausstiegen, spürten wir bereits den hohen Temperaturunterschied. Durch die hohe Temperatur war es für viele Pflicht, sofort die Klamotten zu wechseln und zum Beispiel eine kurze Hose anzuziehen. Mit einem Bus fuhren wir zu unserer Zielstadt Ascoli Piceno, wo unsere italienischen Austauschschüler uns erwarteten. Während der Busfahrt genossen wir die Aussicht auf das Meer, die sonnenbeschienenen Berge und die kleinen Dörfer, an denen wir vorbeifuhren. Als wir in Ascoli ankamen, wurden wir von fröhlichen Menschen empfangen und es gab eine Menge an Umarmungen und Küssen auf die Wange, wie es in Italien nun mal üblich ist. Nach kurzer Zeit stieg jeder samt Gepäck in den Wagen seiner Partnerfamilie ein und fuhr zum ersten Mal zu jenem Haus, welches nun für zehn Tage sein Zuhause sein sollte.
Unseren ersten Tag in Italien verbrachten wir alle direkt in den Familien. So hatte jeder Zeit, seinen Partner kennen zu lernen. Es gab verschiedene „Typen“ von Familien. Bei manchen lief den ganzen Tag über der Fernseher, bei anderen war man den ganzen Tag lang mit Freunden des Austauschpartners zusammen unterwegs. Manche verbrachten somit den Tag am Strand während andere faul zu Hause rumsaßen und sich erst einmal an das heiße Klima gewöhnten. Alle bekamen aber – wie auch in den nächsten Tagen – jede Menge leckeres Essen.
Der erste Ausflug, den wir Deutschen machten, ging durch Ascoli. Wir bewunderten die Stadt und wurden von einer Lehrerin unserer Partnerschule durch Kirchen, alte Gebäude und verwinkelte Gassen zu den großen Marktplätzen Ascolis geführt. Es gab viel zu bestaunen: Ascoli ist eine typische italienische Kleinstadt mit vielen großen Plätzen wie der Piazza Roma, wo sich abends Jugendliche in unserem Alter trafen und zusammen Dinge unternahmen. Nach der Führung hatten wir selbst ein wenig Zeit, um uns die Stadt anzusehen oder uns ein Eis zu kaufen, bevor wir wieder gemeinsam zurück zur Schule gingen.
Samstags wurden wir von Herrn Koob durch Rom, die Hauptstadt Italiens, geführt. Er zeigte uns den Petersdom, das Kolosseum und viele weitere wichtige, zu römischer Zeit und später erstellte, Bauwerke. Dabei konnte Herr Koob uns alle wichtigen Daten und Fakten nennen. Es war beeindruckend, vor diesen riesigen Gebäuden zu stehen, die zum Teil mehr als 1500 Jahre alt sind. Anschließend durften wir wieder auf eigene Faust die Stadt entdecken und Mitbringsel für die Familie erwerben.
Montag war Wandertag und so liefen wir, diesmal mit unseren Austauschschülern, durch die Berge und machten viele Pausen, um das schöne Wetter zu genießen und viele Bilder von den teilweise schneebedeckten Bergen zu machen. Doch nicht nur die Berggipfel waren voller Schnee. Hier und dort gab es einzelne Schneehaufen, die uns zur Abkühlung dienten und unsere Socken durchnässten.
Danach stiegen wir wieder zurück in den Bus und fuhren zu einer kleinen Stadt namens Norcia in den Bergen. Die Sonne strahlte und ließ es bis zu 30 Grad heiß werden. In Norcia teilten wir uns selbstständig in Gruppen auf und wanderten durch die Straßen, um Postkarten und Briefmarken in kleinen Läden zu kaufen, oder setzten uns, von der Hitze erschöpft, träge an den Straßenrand und quatschten.
Unser letzter gemeinsamer Ausflug ging nach Perugia, eine Stadt, die auf der Höhe eines Berges errichtet wurde. Wir wurden durch ein mächtiges unterirdisches Gewölbe geführt, was heutzutage für Bauernmärkte oder Konzerte genutzt wird. Perugia ist berühmt für seine kleinen Pralinen genannt Bacio (= Kuss) und so waren nach einem Besuch in dem Geschäft weitere Geschenke für unsere Familien gekauft. Nach einer Fahrt mit der Mini-Metro spazierten wir zurück zum Bus und fuhren in das kleine Bergdorf Spello. Spello ist ein kleines, vom Tourismus relativ unberührtes Dorf, dessen enge Gassen mit bunten Blumen und kleinen Balkonen verziert sind. Auf einer hohen Ebene hatte man einen traumhaften Blick über die umliegende Landschaft.
Natürlich war nicht an jedem Tag Programm und deswegen verabredeten wir uns untereinander, um zusammen mit unseren Austauschschülern gemeinsam an den Strand zu gehen. Wir spielten Fußball oder schwammen zu kleineren, aus Felsen errichteten Wellenbrechern, die nahe der Küste gelegen waren.
Am letzten Abend trafen sich alle, die am Austausch teilgenommen hatten, um zusammen zu Abend zu essen. Serviert wurden verschiedene Arten von Pizza mit Pommes als Beilage und der Nachtisch bestand aus Crepes, die mit Nutella und Sahne verfeinert wurden. Nach dem Essen verteilten die deutschen Teilnehmer als kleines Abschiedsgeschenk Blumensträuße an die Italiener. Es war ein fröhlicher Abend, es wurde viel gelacht und jeder hatte Spaß.
Freitags morgens trafen wir uns schon früh in Ascoli, um gemeinsam zum Flughafen zu fahren. Die Abfahrt verzögerte sich allerdings ein wenig durch das große Abschiednehmen, bei dem auch in diesem Jahr wieder die eine oder andere Träne floss. Mit den besten Wünschen für die Heimreise fuhren wir dann zum Flughafen, wo auch diesmal wieder alles gut verlief, und wir kamen pünktlich wieder in Trier an.
Der Austausch war ein voller Erfolg und wir freuen uns auf den Gegenbesuch der Italiener im September.