Internationaler Austausch mit Nachbarn

Schüleraustausche hat es in der Historie des Friedrich-Spee-Gymnasiums schon so einige gegeben, mit Schulen in England, in Frankreich, in Italien. Zum Ende dieses Schuljahres gab es eine Premiere: Erstmals trafen Schülerinnen und Schüler aus der Orientierungsstufe des FSG auf Amerikaner – und zwar von der Spangdahlem Elementary School.

Die neue Fremdsprache im Alltag anwenden, darum ging es bei den Begegnungen mit den Kindern aus dem anderen Land. Und weil die US-Airbase Spangdahlem gerade mal 24 Kilometer vom Friedrich-Spee-Gymnasium entfernt liegt, waren diese Begegnungen ohne großen Reiseaufwand möglich. Jeweils 90 Schülerinnen auf deutscher und amerikanischer Seite nutzten das Angebot. An drei Tagen kamen die Amerikaner ans FSG, an drei weiteren Tagen besuchten die Trierer Schüler die US-Airbase.

„Eine Schülerin hat mir nachher berichtet, sie habe sich schon gefühlt, als sei sie in den USA“, sagt Sarah Gabriel, Englisch-Lehrerin am Friedrich-Spee-Gymnasium. „Eine andere Rückmeldung war, dass viele Kinder überrascht waren, wie gut sie sich schon auf Englisch verständigen konnten, obwohl manche von ihnen die Sprache ja erst seit Beginn dieses Schuljahres lernen.“ So war es den Schülerinnen und Schülern zum Beispiel schon möglich, den Amerikanern ihre Schule vorzustellen und von ihrem Schulalltag zu erzählen. Gemeinsam unterhielt man sich bei einem typisch deutschen Frühstück, war beim Kunstunterricht gemeinsam kreativ oder machte zusammen Sport.

Hotdogs und Chips zum Mittagessen

Beim Gegenbesuch in Spangdahlem wurde den Deutschen erklärt, warum es die Airbase überhaupt gibt und wie das Leben dort organisiert ist. Ein besonderes Highlight für die Trierer Gäste war eine Vorführung der K9, einer Polizei-Hundestaffel. „Es war schön zu beobachten, wie schnell unsere Schülerinnen und Schüler auch dort auf die anderen Kinder zugegangen sind und versucht haben, das auf Englisch hinzubekommen“, berichten Sarah Gabriel und ihre Englisch-Kollegin Lisa Kinzig. Auch in Spangdahlem wurde gemeinsam gespeist, dann eben auf Amerikanisch, mit Hotdogs und Chips zum Mittagessen.

Bei den Schülerinnen und Schülern kam der internationale Austausch vor der Haustür gut an: „Ich fand sehr schön, dass man neue Kontakte knüpfen und sein Englisch verbessern konnte. Die Kommunikation untereinander hat schon sehr gut geklappt“, fanden Marika und Zoey aus den Klassen 5 und 6. Das bestätigten auch Haylie und Willa von der amerikanischen Austauschschule: „Wir fanden es toll, die Schule in Trier kennenzulernen, vor allem die Tiere im Schulgarten. Und der gemeinsame Sport hat uns besonders gut gefallen.“

Austausch wird 2025/26 ausgebaut

Und wie haben die Lehrer den Austausch erlebt? „Es war interessant zu sehen, dass auch die Lehrerperspektiven unterschiedlich sind“, sagt Justus Joppich, ebenfalls Englisch-Lehrer am FSG. Bei den Amerikanern seien die Augen der Lehrer immer auf die Schülerinnen und Schüler gerichtet. „Dass die Kinder sich in ihren Pausen frei auf dem Schulhof bewegen dürfen, sogar mal auf einen Baum hochklettern dürfen, war für sie erstmal fremd.“ Die deutschen Lehrer wiederum fanden „fantastisch, wie die Räume bei den Amerikanern eingerichtet“ waren und lernten neue Apps kennen, die sie künftig auch selbst im Unterricht nutzen wollen.

Für beide Schulen steht fest, den Austausch im kommenden Schuljahr fortführen und sogar noch ausbauen zu wollen. „Wir möchten unsere neuen Fünftklässler dann sogar schon zu Beginn des Schuljahres mit ihren Partnern zusammenbringen, sodass sie sich bereits vor der ersten direkten Begegnung miteinander austauschen können.“ So soll den Schülerinnen und Schülern bewusst werden, dass Deutsche und Amerikaner nicht nur in direkter Nachbarschaft, sondern auch miteinander in einer Welt leben.