Goldschatz als Inspiration für Gedichtwettbewerb

ean-Luc Caspers spricht seinen Poetry Slam Text im Poetry Slam Workshop von Bas Boettcher im Trierer Landesmuseum für den Rundfunk RPR 1 ein.

Jean-Luc Caspers spricht seinen Poetry Slam Text im Poetry Slam Workshop von Bas Boettcher im Trierer Landesmuseum für den Rundfunk RPR 1 ein.

Der internationale Lyrik-Gedichtwettbewerb „lyrix“ unter dem Motto „Dichten mit Klasse“ für junge Leute von 10 bis 20 Jahren fand nun schon zum dritten Mal in Trier statt. Das Projekt von Deutschlandfunk und dem Deutschen Philologenverband hatte im November 2014 das Rheinische Landesmuseum Trier und das Stadtmuseum Simeonstift als Paten und stand in Anspielung auf den römischen Goldschatz des Landesmuseums unter dem gemeinsam ausgewählten Monatsthema „Mein Schatz“.

„Dichten ist die Ehre, Verwirrung stiften zu dürfen.“ Mit diesen Worten begrüßte der Berliner Poetry Slamer Bas Böttcher, Workshopleiter im Rheinischen Landesmuseum, sein jugendliches Publikum, das aus Trier, Montabaur, Cochem, Hargesheim und Pirmasens angereist war.

Zusammen mit seiner Poetry Slam-Kollegin Josefine Berkholz aus Leipzig, selbst mehrfache lyrix-Preisträgerin, gelang es den beiden Poetry Slamern in ihren Gedichtwerkstätten durch Kreativitäts- und Assoziationsspiele und durch die inspirierende Atmosphäre im Landesmuseum die mehr als 50 schreibbegeisterten Schülerinnen und Schüler zu beachtlichen Gedichten anzustiften. Einen weiteren Workshop gab es im Stadtmuseum Simeonstift mit dem Düsseldorfer Autor Dorian Steinhoff für das Peter-Wust-Gymnasium Wittlich.

Die Workshops sind fester Bestandteil des lyrix-Konzeptes, denn das Monatsthema, das sich an den Exponaten der beteiligten Museen orientiert, soll den jungen Leuten durch erfahrene Lyrik-Profis des Friedrich-Bödecker-Kreises in den Gedichtwerkstätten näher gebracht werden.

„Lyrix“ in Trier stand auch im Jahr 2014 unter der Schirmherrschaft von Doris Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur in Rheinland-Pfalz. Zur Eröffnung im Trierer Landesmuseum sprach Kulturstaatssekretär Walter Schumacher. „Schülerinnen und Schüler für Sprache und Dichten zu begeistern und gleichzeitig für Museen – einem so spannenden wie umfassenden Kulturprojekt begegnet man selten“, sagte der Kulturstaatsekretär zum Start des diesjährigen lyrix-Monatsthemas.

Besonders erfreut zeigte sich der Kulturstaatssekretär, dass Rheinland-Pfalz bei dem lyrix-Wettbewerb in der konzeptionellen Gestaltung, der Juryarbeit und mit zahlreichen Schreibwerkstätten einen wesentlichen Beitrag geleistet hat, der sich in der erfolgreichen lyrix-Wettbewerbsteilnahme von Jonas Kohnen, Elias Peschke, Julia Fourate, Laura-Sophie-Eugenie Cronhardt-Lück-Giessen gezeigt hat. Mit ihrem Gedicht „Nostra Culpa“ lieferte die mehrfache lyrix-Monatsgewinnerin Julia Fourate einen eindrucksvollen Beitrag zur Eröffnungsveranstaltung.

Den gesamten Monat boten die beiden Trierer Museen als „lyrix“-Paten Führungen zum Monatsmotto „Mein Schatz“ an. Neben diesen standen ebenfalls von Horst Schädlich entworfene Unterrichtseinheiten für interessierte Schulklassen online bereit.

Die Workshops in den zwei Museen waren jeweils an bestimmte Exponate als „Inspirationsquellen“ gekoppelt: Im Rheinischen Landesmuseum war es beispielsweise der römische Goldmünzenschatz, der größte erhaltene seiner Art. Das Stadtmuseum Simeonstift brachte unter anderem seine beindruckende Porzellansammlung in das Projekt mit ein.

Neben diesen Exponaten konnten die Teilnehmer sich von den Gedichten „Schatzkarte“ von Bas Böttcher, „Der Schatzgräber“ von Johann Wolfgang von Goethe sowie „Geheimnis des Meeres“ von Lena-Marie Hinrichs, lyrix-Preisträgerin im April 2013, inspirieren lassen.

Bericht: Malte Blümke