An einem Projekttag zu Geoinformationssystemen (GIS) an der Universität Trier nahmen die Erdkunde-Leistungskurse der Jahrgangsstufe 12 teil. Schülerin Barbara Bohnen berichtet.
Die Trierer Innenstadt lockt täglich mit ihrem vielfältigen Angebot. Manche von uns tagsüber, andere eher nachts. Dass das Herz unserer Stadt für alle viel zu bieten hat, können die meisten sicherlich aus eigener Erfahrung bestätigen. Doch wir stellen auch immer höhere Ansprüche an die verschiedensten Bereiche: Gastronomie-, Gesundheit- und Bildungseinrichtungen, sowie Kanzleien, Friseursalons und nicht zu vergessen Kleidungs- und Schuhgeschäfte erwartet der moderne Mensch in einer Innenstadt. Doch kann Trier wirklich all unsere Grundbedürfnisse stillen? Wie modern ist unsere 2029-jährige Stadt?
Genau diesen Fragen gingen wir, die 12er Erdkunde-Leistungskurse am 20. Juni auf den Grund. Die Fachschaft Umweltfernerkundung und Geoinformatik der Universität Trier hatte zum Projekttag der „Neuen Medien“ eingeladen. Wir trafen uns schon morgens am Hauptmarkt, um eine Kartierung der Trierer Innenstadt vorzunehmen. Unter widrigsten Witterungsbedingungen durchquerten wir die Fußgängerzonen und notierten die Gebäudenutzung in der Innenstadt. Diese Daten wurden säuberlich auf regendurchweichten Blättern notiert.
Im zweiten Teil des Projekts wurden die gewonnenen Daten im Wissenschaftscampus II der Uni Trier digitalisiert. Ein Mittagessen in der Geo-Mensa rundete den Vormittag ab. In einem Computerraum hatten wir die Möglichkeit mit dem rund 38.000 € schweren Geoinformationssystem ArcMap zu arbeiten und die vorher aufgenommenen Daten in Kartenform zu visualisieren. So lernten wir nicht nur das GIS-Programm kennen, sondern auch den Prozess der Kartenentstehung. Später stellten wir Hypothesen über die Nutzungsverteilung und Versorgungsgewährleistung der Innenstadt auf und konnten diese mithilfe selbst erstellter Karten überprüfen.
So können wir am Ende dieses Tages beruhigt feststellen, dass Trier sowohl unsere Grund- wie auch unsere Luxusbedürfnisse in ausreichendem Umfang gewährleistet. Auch wenn die Karten es bereits bestätigt hatten, so sahen wir uns dennoch verpflichtet insbesondere der Qualitätsüberprüfung der Gastronomieversorgung auch praktisch nachzugehen.
Der Projekttag war für uns somit eine neue, positive und interessante Erfahrung und trotz des Unterrichtsausfalls eine Bereicherung.