„Die Schattenseite des Regenbogens“ – so heißt ein Mahnmal, das an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert, die wegen ihrer sexuellen Orientierung verfolgt und ermordet wurden.
Auf diese Schattenseite des Regenbogens richtete das diesjährige Gedenken zum 27. Januar im Raum der Stille den Blick. Schülerinnen und Schüler aus der MSS 11 stellten die Lebensgeschichte des Andreas Müller vor – der an historischen Vorbildern orientierten Hauptfigur der Graphic Novel „Rosa Winkel“.
Nachdem er die liberalere Phase der Weimarer Republik erlebt hat, gerät er in die Verfolgungs- und Vernichtungsmaschinerie der Nationalsozialisten: Er wird denunziert, verhaftet, im Konzentrationslager gequält, überlebt – und findet doch in der frühen Bundesrepublik keinen sicheren Ort, da auch nach 1945 männliche Homosexualität zunächst verboten bleibt. So steht er exemplarisch für viele homosexuelle Männer, die unter dem Paragraphen 175 des Strafgesetzbuches verfolgt wurden.
Ergänzt wurde die Graphic Novel durch eine Collage aus Text-, Bild- und Filmdokumenten, sodass ein umfassendes Bild der Leidensgeschichte Homosexueller entstand. Rund 200 Schüler aus den Klassenstufen 7 bis 12 nahmen an der Veranstaltung teil – und die Herausforderung mit, dass nie wieder ein solcher Schatten auf den Regenbogen als Symbol der Vielfalt fallen darf.