Das neue Bildungsbündnis Trier-Ehrang des Friedrich-Spee-Gymnasiums, des Jugendtreff Trier-Ehrang und des Friedrich-Bödecker-Kreises startete 2015 mit drei phantastischen Schreibwerkstätten von Stefan Gemmel für die Zehn- und Zwölfjährigen. Stefan Gemmel öffnete seine Schreibwerkstatt und ließ die Kinder mit Rollen- und Schreibspielen an der Entstehung eines Buches teilhaben.
„Was kann man alles mit einem Kreis und drei Strichen ausdrücken?“ So begann Stefan Gemmel seine Schreibwerkstätten und hatte schnell das Interesse der Werkstattteilnehmer geweckt, die mit Eifer und Begeisterung Ihre Zeichnungen zu Papier brachten. Das Friedenszeichen, Strichmännchen, Fabelwesen, Karikaturen waren nur einige der zahlreichen Schülervorschläge. Sehr anschaulich wurde klar, dass ein Künstler mit bestimmten Ausdrucksmitteln seine Ideen vermitteln kann.
In einem zweiten anspruchsvolleren Schritt hatten die Werkstattteilnehmer mit wechselnden Rollen die Aufgabe, ihrem Partner jeweils ein abstraktes und konkretes Bild mit Worten vorzustellen, so dass sie selbst dieses Bild zeichnen konnten, ohne die Vorlage sehen zu können. Mit großem Erstaunen stellten die Kinder fest, dass es gar nicht so einfach ist, eine Bildvorlage zu beschreiben und daraus ein Bild im Kopf des Spielpartners zu entwerfen, den dieser wiederum zeichnerisch umsetzen sollte. Noch größer war das Erstaunen, dass die abstrakten Bildvorlagen viel leichter zu erzählen und zu zeichnen sind als die konkreten Bilder, weil die abstrakten Bildern viel mehr Gestaltungsräume eröffnen.
Am konkreten Beispiel seines neuesten Buches „Geistergefährte“ stellte Stefan Gemmel sehr anschaulich und nachvollziehbar den Weg von der Idee zum Buch dar. Von Harry Potter über Romeo und Julia bis zum Herrn der Ringe nahm Stefan Gemmel seine jungen Zuhörer mit auf eine literarische Zeitreise auf der Suche nach dem Besonderen, was ein gutes Buch ausmacht.
Mit einer Mischung von Lesung und Theatersport, indem er auf Zuruf eine Spontangeschichte erfand, gelang es Stefan Gemmel schnell, den Kontakt zu den verschiedenen Gruppen herzustellen. Selbst die Verzweiflungsleser und Nichtleser, zu denen Stefan Gemmel in seiner Schulzeit in Morbach auch gehört hatte, konnte er für sich und das Lesen gewinnen. Natürlich konnten die Kinder alles über den Beruf des Schriftstellers und die größte Lesung der Welt erfahren, die Stefan Gemmel 2012 mit über 5.400 Zuhörern durchgeführt hatte und damit den Eintrag in das Guiness-Buch der Rekorde geschafft hatte.
In Zusammenarbeit mit dem Leseclub des Friedrich-Spee-Gymnasiums hat Stefan Gemmel inzwischen das Jahresthema für das Bildungsbündnis gefunden: „Mein Traum vom Glück“. In der nächsten Runde wird der Bündnisautor Stefan Gemmel die Grundschulen Biewer, Ehrang und Quint besuchen und mit einer Collage des Leseclubs als Anregung herauszufinden suchen, welche Träume vom Glück die Kinder in Trier haben.