Lern- und Lebensort

„Zeit ist unsere Stärke“ – so lautet unser Motto. Aber Zeit und G8-Gymnasium: Passt das überhaupt zusammen? Da wir ab Klasse 5 Ganztagsschule sind, haben wir auf jeden Fall viel Zeit bis zum Abitur zur Verfügung, um unseren Schülern sogar mehr zu bieten als den regulären Fachunterricht eines G9-Gymnasiums.

Als G8GTS-Gymnasium stehen uns in der Orientierungsstufe zusätzliche Unterrichtsstunden zur Verfügung. So haben wir die Zahl der Unterrichtsstunden in den Hauptfächern Deutsch, Mathematik sowie in den ersten beiden Fremdsprachen erhöht: Statt fünf Stunden unterrichten wir in Klasse 5 zum Beispiel sieben Stunden Deutsch pro Woche. Diese Erhöhung der Zahl der Fachstunden ermöglicht es uns, die klassischen Hausaufgaben als Schulaufgaben in die Unterrichtszeit zu integrieren. Wir nutzen die zusätzlich zur Verfügung stehende Zeit in den Fächern also dazu, die Inhalte zu üben und zu festigen. Schriftliche Hausaufgaben gibt es unter der Woche nicht.

Im rhythmisierten Ganztagsbereich ist uns der Wechsel zwischen Phasen des kognitiven Lernens und Arbeitens, des sozialen Lernens und des individuellen Ausgleichs besonders wichtig. So haben wir das Fach LVT eingeführt. Diese Abkürzung steht für „Lern- und Verhaltenstraining“. Das Fach wird vom jeweiligen Klassenlehrer unterrichtet, der mit den Kindern Themen des sozialen Miteinanders bespricht, beispielsweise das Verhalten in der Klassengemeinschaft. Gerade zu Beginn der 5. Klasse sind das Kennenlernen und die Bildung einer neuen Gemeinschaft wesentliche Aspekte dieser Unterrichtsstunden.

Tägliche Sportstunde in der Orientierungsstufe

Bewegung schafft Ausgleich, entspannt und hält fit. Daher haben wir uns ganz bewusst für mehr Sportunterricht entschieden. In den Klassen 5 und 6 sprechen wir von der „täglichen Sportstunde“ – statt drei Stunden haben alle unsere Schüler in Klasse 5 zum Beispiel sechs Stunden Sport.

In diesen zusätzlichen Stunden betreiben wir keinen Leistungssport, sondern wollen Bewegung, Ausdauer und Freude am Sport fördern. Denjenigen Kindern, die ambitioniert bzw. auf Leistungsebene Sport betreiben, bieten wir darüber hinaus im Rahmen unserer Sport-AGs Möglichkeiten zur Förderung, unter anderem durch die Teilnahme an Wettbewerben wie „Jugend trainiert für Olympia“.

Wie wichtig es ist, sich in der digitalen Welt orientieren und sicher bewegen zu können, wurde uns allen in der Phase des Home-Schoolings während der Corona-Pandemie deutlich vor Augen geführt. Am FSG ist uns die digitale Bildung der Kinder so wichtig, dass wir ein eigenes Unterrichtsfach in der Orientierungsstufe eingeführt haben: Das Fach Digitales Arbeiten wird doppelstündig alle zwei Wochen unterrichtet.

Ein sicheres Navigieren und Arbeiten im digitalen Raum ist allerdings kaum möglich, wenn die Basiskompetenzen fehlen beziehungsweise nicht gut genug ausgeprägt sind. Lesen und Schreiben werden auch künftig Schlüsselkompetenzen sein. Daher legen wir großen Wert auf die Arbeit in unserer Bibliothek, wo unter anderem das Lesetraining und der Rechtschreibtest durchgeführt werden.

Die Phase des Übergangs von der Grundschule in die weiterführende Schule ist für die Kinder eine besondere Zeit: Mit dem Ende der 4. Klasse geht eine prägende Phase ihrer Entwicklung vorüber. Das ist uns bewusst. Die Sicherheit der Grundschule, das gute Gefühl sich „auszukennen“, das Vertrauen in die betreuenden Personen, die Freundschaften: Der Schulwechsel wirbelt diese Dinge ordentlich durcheinander. Daher ist uns wichtig, dass das FSG möglichst schnell vertrauter „Lebensort“ der Kinder wird. Dazu tragen vielleicht schon unsere Tage der offenen Tür bei, ganz sicher aber der „Kennenlernnachmittag“ am Ende des 4. Schuljahres. 

Das Miteinander fördern

Unsere Einführungswoche zu Beginn des Schuljahres nutzen wir, um den Kindern in aller Ruhe das Schulgelände zu zeigen, um ihnen die Menschen an unserer Schule vorzustellen und natürlich, um das Kennenlernen der Kinder untereinander sowie die Bildung einer neuen Klassengemeinschaft anzustoßen. 

Das Miteinander, die Schulgemeinschaft, zählt an einer Ganztagsschule deutlich mehr als an einer Halbtagsschule, wo sich die Wege um 13 Uhr bereits trennen. In unserer Mittagspause können die Kinder miteinander spielen, individuell entspannen oder in einer AG ihren persönlichen Interessen nachgehen. Der Schulhof, unsere Bibliothek, das Atelier von Sebastian Böhm oder die Turnhalle werden so ganz schnell zum „Lebensort“ der Kinder.

Ein Ort, an den man sich zurückziehen und dem Schulstress entfliehen kann – das ist der „Raum der Stille“, der im August 2013 an unserer Schule eröffnet wurde. Ein Raum, in dem man abschalten kann, in dem man sich über Gott und die Welt aussprechen kann.

Im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft hatten Schüler der achten und neunten Klassen die Gestaltung des Raumes geplant. Er unterscheidet sich von einem normalen Klassenraum unter anderem dadurch, dass die Wände mit „warmen Farben“ angestrichen sind und ein neuer Boden verlegt wurde, sodass man sich wohlfühlen soll. Die Ausstattung des Raumes wurde durch Spendengelder ermöglicht, unter anderem vom Bistum Trier, dem Evangelischen Kirchenkreis Trier, dem Förderverein des FSG, der Günther und Käthe Reh Stiftung sowie der Nikolaus-Koch-Stiftung.

Jahrgangsübergreifende Projekte

Klassen- und teilweise jahrgangsübergreifende Arbeitsgemeinschaften, das jahrgangsübergreifende Arbeiten in der Jugendbuchjury oder bei den Medienscouts: Wir möchten, dass unsere Schüler miteinander arbeiten und füreinander da sind. Ältere Schüler übernehmen so beispielsweise eine Unterrichtssequenz zur Mediennutzung und zu den Gefahren des Internets bei den Fünftklässlern oder unterstützen sie beim Lampionbasteln an unserem Projekttag im Vorfeld unseres alljährlichen Schulfestes, des Lampionfestes. Unsere Schulgemeinschaft zeichnet so auch eine große Solidarität aus – man kennt und hilft sich am FSG.

Das ist umso wichtiger, wenn man bedenkt, dass das FSG heute ein Ganztagsgymnasium ist. Bei der Gestaltung des achtstündigen Arbeitstages der Schülerinnen und Schüler legen wir großen Wert darauf, dass sich Unterrichts-, Lern-, Aktivitäts-, Spiel- und Pausenzeiten in einem kindgerechten Rhythmus abwechseln. Zentrales Element unseres Ganztags ist die 75-minütige Mittagspause, in der sich die Kinder stärken und erholen können. 

Mensa mit Wohlfühlatmosphäre

Die Mensa ist montags bis donnerstags geöffnet, denn freitags findet der Unterricht nur am Vormittag statt. In unserer Mensa bieten wir eine warme Mittagsverpflegung an, wobei es stets ein vegetarisches Gericht als Alternative zur Fleischkost gibt. 

Für Essensteilnehmer, die aus religiösen Gründen kein Schweinefleisch essen dürfen, steht im Bedarfsfall auch immer ein Alternativgericht (Rind oder Geflügel) zur Verfügung. Kinder, die aus medizinischen Gründen auf bestimmte Lebensmittel verzichten müssen, erhalten eine eigens für sie zubereitete Mahlzeit. Der Dienstag ist grundsätzlich unser vegetarischer Tag. Auf diese Weise wollen wir einen kleinen Beitrag zur Ressourcenschonung und Emissionsminderung leisten, vor allem aber unsere Schüler für die Problematik sensibilisieren. 

Neben einer Salatbar, die mit mindestens fünf verschiedenen Salatsorten, zwei Dressings, Essig und Öl sowie Salz und Pfeffer bestückt ist, gibt es auch eine Dessertbar. Dort sind immer mindestens zwei Desserts im Angebot (davon mindestens ein Milchprodukt), darüber hinaus drei Sorten frisches Obst. Als Getränke gibt es beim Mittagessen stilles Wasser und Sprudelwasser. 

„Besonderen Wert legen wir in unserer Mensa auf die Erfüllung der Qualitätsstandards für die Schulverpflegung, die von der DGE festgelegt wurden. Vor allem die regionale Herkunft der Produkte ist uns wichtig. Dazu findet ein sehr intensiver Austausch mit dem Caterer statt, der täglich vor Ort für Fragen und Anregungen zur Verfügung steht“, erklärt Ganztagskoordinator Arndt Collmann. Kurze Wege und eine gute Kommunikation seien entscheidende Punkte für einen reibungslosen Ablauf des täglichen Mittagessens.

Mittagessen

Unsere Schüler werden aktiv in die Abläufe und den Gestaltungsprozess der Mensa eingebunden. Ein wöchentlich wechselnder Mensadienst ist mitverantwortlich für die Sauberkeit und die Ordnung im Speisesaal. Die Mensascouts treffen sich regelmäßig und bringen sich aktiv in Planungsprozesse ein. Sie gestalten Mensaregeln, bereiten die Tage der Schulverpflegung vor, informieren sich bei Betriebsbesichtigungen über die Abläufe der Essensherstellung und tragen als Ansprechpartner ihrer Mitschüler als Multiplikatoren zur hohen Akzeptanz des Mensaessens bei. 

Angeleitet und begleitet werden die Mensascouts von einer Mitarbeiterin, deren Kernaufgabe es ist, die Abläufe in der Mensa zu koordinieren. Sie ist sowohl Ansprechpartnerin für die Schüler, die sich häufig vertrauensvoll mit ihren Anliegen an sie wenden, als auch Bindeglied zwischen Schule und Caterer sowie dem Ausgabepersonal, welches beim Caterer angestellt ist. In ihrer Funktion koordiniert sie auch die Tätigkeiten der Mensascouts und erfüllt somit eine sehr wichtige Aufgabe als pädagogische Fachkraft. Wohlfühlatmosphäre schaffen die jahreszeitlich angepassten und ansprechenden Dekorationen sowie die von Schülern gestalteten Bilder, die an den Wänden der Mensa präsentiert werden.

Unser Schulgarten

Das Gelände zwischen den Blöcken A und B wurde 2009 im Rahmen einer Projektwoche von einem stark verwilderten, unzugänglichen Biotop in einen schulisch nutzbares Naturgelände mit Schulgarten und Gartenhaus umgewandelt. Einmal wöchentlich findet dort die Schulgarten-AG statt. Deren Aufgabe ist es, den Garten zu erhalten und zu pflegen. Die Schüler lernen in dieser AG zudem Grundlagen des biologischen Gemüseanbaus kennen. Seitdem das FSG „Schule der Zukunft“ ist, spielen sich auch zahlreiche Projekte rund ums Thema Nachhaltigkeit ab. Unter anderem wird der Schulgarten seit dem Jahr 2024 auch von Bienen und Hühnern bewohnt.