Friedrich Spee – nach ihm ist unsere Schule benannt. Doch wer war Spee eigentlich? Was ist das Besondere an seiner Persönlichkeit? Was hat ihn geprägt? Um diese Fragen ging es bei unserem Spee-Abend in der Bibliothek.
Rund 150 Gäste hatten sich in der Bibliothek versammelt, um mehr über die Person zu erfahren, nach der unsere Schule benannt ist. Die Veranstaltung startete zunächst mit einem Vortrag von Frau Dr. Rita Voltmer, Privatdozentin an der Professur für Geschichtliche Landeskunde der Universität Trier. Sie stellte in anschaulicher Weise die Bedeutung des Missionsgedankens bei Spee dar.
Nachdem der Jesuitenorden Spee seinen Wunsch, zur Mission nach Indien zu gehen, versagte, wirkte Spee im Rahmen der Rekatholisierung stattdessen im niedersächsischen Peine. Dort trat Spee als überzeugter Katholik, als dominante und rigorose Person in Erscheinung, die nicht davor zurückschreckte, im Auftrag des Landesherren und seines Ordens die Andersgläubigen zu vertreiben, zur Emigration zu zwingen.
Nach einem gescheiterten Attentat auf ihn endete seine Zeit in Peine. Spee widmete sich wieder seiner literarischen Tätigkeit und er setzte sich in den folgenden Jahren in überaus scharfsinniger, kluger und kritischer Weise mit der Prozesspraxis in den Hexenprozessen auseinander. In der „Cautio Criminalis“ übte Spee Kritik an der Prozesspraxis, die von den weltlichen und geistlichen Obrigkeiten getragen und durchgesetzt wurde. Der Mut, mit dem er hier seine Gedanken, seine Kritik, öffentlich machte, ist es, der heute noch Respekt verdient.
Im Anschluss an den Vortrag fand die Premiere der Spee-Dokumentation „Friedrich Spee – zwischen Glaube und Gerechtigkeit“ statt. Der 75-minütige Film, den die Schülerinnen und Schüler des Deutsch-Grundkurses von Frau Laux in den vergangen sechs Wochen sowohl während als auch außerhalb der Unterrichtszeit gedreht haben, gibt einen detaillierten und facettenreichen Einblick in die Zeit und das Leben Spees. In Interviews mit Frau Dr. Voltmer sowie mit Herrn Prof. Dr. Carsten Fischer, Rechtswissenschaftler an der Uni Trier, durch Schauspieleinlagen und durch Aufnahmen aus Stadt und Stadtbibliothek Trier vermittelt der Film in professioneller Weise einen anschaulichen Einblick in Spees Leben und seine Zeit.
Die zahlreichen Gäste honorierten die herausragende Leistung der Schülerinnen und Schüler mit anerkennendem Applaus. Bei Musik und Wein – die Flaschen tragen übrigens ein spezielles 50-Jahre-FSG-Etikett – klang die erste Veranstaltung unseres Jubiläumsjahres in gemütlicher Runde aus.
Weitere Eindrücke der Veranstaltung: