FSG-Schüler besuchen Gedenkstätte in Hinzert

Die Gedenkstätte Hinzert.

Die Gedenkstätte Hinzert.

Der Ethik-Grundkurs 12 des Friedrich-Spee-Gymnasiums, unter der Leitung von Frau Anja Fleischer, besuchte Anfang Mai die Gedenkstätte des SS-Sonderlagers Hinzert. Bei dieser Exkursion wurde den Schülern ein bewegendes Bild vom Elend und Leid des Lageralltags vermittelt.

Der Projekttag in der Gedenkstätte wurde von Herrn Steffen Reinhard geleitet. Der Schwerpunkt der Ausstellung war der Alltag eines Häftlings zur damaligen Zeit.

Als Einstieg fand sich die Schülergruppe in einem Stuhlkreis zusammen, in dem ein Koffer mit Gegenständen herumgereicht wurde, die Symbolcharakter für den menschenunwürdigen Alltag eines Häftlings in dem Sonderlager besaßen.

Unter anderem mussten die Häftlinge in einem Steinbruch oder auch in dem umliegenden Waldgelände arbeiten, wofür symbolisch ein Schieferstein und ein Holzstück im Koffer lagen.

Die Schüler des FSG sichteten historische Dokumente.

Die Schüler des FSG sichteten historische Dokumente.

Im Anschluss schaute sich die Gruppe drei Einzelschicksale von sogenannten „Nacht- und Nebel-Häftlingen“ näher an, in Form von ihren Tagebüchern, die in einer Mappe dokumentiert waren. Dadurch wurde den Schülern bewusst, welches Elend und Leid den Lageralltag prägten.

Nach diesen Erfahrungen begab sich die Gruppe mit Herrn Reinhard auf das Außengelände und besuchte  die Kapelle, das Mahnmal und die Gräber. Dabei erfuhr man mehr über angemessene Formen der Gedenkarbeit.

Aufgrund der eindringlichen und informativen Darstellung waren die Schüler zu jeder Zeit sehr interessiert. Danach sie genügend Zeit, ausgerüstet mit Audioguides, durch die Dauerausstellung der Gedenkstätte zu gehen, um zeitgenössische Exponate zu sehen und Zeitzeugeninterviews zu hören. Noch heute kommen Menschen zu der Gedenkstätte, um nach Dokumenten über ihre Vorfahren zu suchen.

Zum Abschluss der Führung konnten die interessierten Schüler noch ihre zahlreichen persönlichen Fragen loswerden und ihre Erfahrungen und Gefühle in einem künstlerischen Werk ausdrücken.

Diese Werke und die Dokumentation des Projekttags werden demnächst in der Bibliothek des Friedrich-Spee-Gymnasiums zu sehen sein.

Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal bei Herrn Reinhard für den zum Nachdenken anregenden und angemessen gestalteten Projekttag bedanken.

Hintergrund:

Auf der Internetseite der Gedenkstätte Hinzert ist nachzulesen, dass Anfang Oktober 1939 in Hinzert bei Trier ein Polizeihaftlager für straffällig gewordene Westwallarbeiter eingerichtet wurde. Es trug die offizielle Bezeichnung „SS-Sonderlager Hinzert“.

Nach Auflösung der Polizeihaftlager am Westwall im Frühsommer 1940 und der Unterstellung des SS-Sonderlagers Hinzert unter die Inspektion der Konzentrationslager am 1. Juli 1940 diente das Lager als „Durchgangslager“ insbesondere der luxemburgischen, belgischen, französischen und niederländischen Häftlinge auf ihrem Leidensweg nach Buchenwald, Natzweiler oder Dachau.

Aufgegeben wurde das Lager im März 1945, ein Teil der Häftlinge wurde auf den Marsch nach Buchenwald getrieben. Andere Häftlinge blieben im Lager – zuletzt ohne Aufseher – zurück, bis die Amerikaner kamen.

Das damalige Sonderlager erstreckte sich über 29.000 Quadratmeter, welches von einem ländlichen Terrain umrandet war, wo sich heute die Gedenkstätte befindet. Im Jahre 2005 wurde das Gebäude der heutigen Gedenkstätte gebaut.

Mehr Informationen unter: http://www.gedenkstaette-hinzert-rlp.de