Die Kreativität frei entfalten

Sebastian Böhm arbeitet mit den Schülern im Atelier.

Sebastian Böhm arbeitet mit den Schülern im Atelier.

Mehr Praxis geht nicht: Der Künstler Sebastian Böhm hat im vergangenen Jahr sein Atelier in den Räumlichkeiten des Friedrich-Spee-Gymnasiums eingerichtet und fördert dort die künstlerischen Fähigkeiten der Schüler. Das Projekt ist so erfolgreich, weil Schüler sich dort kreativ entfalten können – und das ohne jeden Zwang einer Leistungsmessung.

Beim  „konventionellen“ Kunst-Unterricht bleibt das Fördern von Kreativität meist auf der Strecke, weil die Schüler konkrete Aufgabenstellungen bearbeiten müssen, bei denen kein Freiraum zur individuellen Entfaltung bleibt, weiß Kunstlehrer Stefan Philipps. „In diese Lücke stößt das Schulatelier des „artists in spe(e)“, dessen Einführung den individuellen Lernbedürfnissen der Schüler abseits von Lehrplänen gerecht wird“, sagt Philipps.

Gerade für das FSG als Ganztagsschule sei solch ein Angebot besonders wichtig: „Schüler haben durch den direkten Kontakt mit einem ‚echten Künstler’ die Möglichkeit, in dem ansonsten reglementierten schulischen Alltag eine freie, entspannte Form des künstlerischen Lernens zu erproben. Sie können ihren eigenen Weg unter kompetenter Anleitung gehen.“

Der Künstler begleitet die Schüler bei

Der Künstler will die Schüler für künstlerisches Denken begeistern.

Für den Künstler Sebastian Böhm ist das Projekt eine „wunderbare Möglichkeit, Schülern meine Begeisterung für die Möglichkeiten künstlerischen Denkens zu vermitteln“. Der künstlerische Prozess definiere sich als ein Ideal persönlicher Entwicklung: Ehrgeiz durch intrinsische Motivation, Erfolg und Zufriedenheit durch selbst gesetzte Ziele, Wissen und Lernen als positiv besetze Begriffe.

Vier Kunst-AG-Stunden und sechs reguläre Unterrichtsstunden pro Woche werden derzeit mit Sebastian Böhm in dessen Atelier angeboten. Zudem steht mittwochs und donnerstags die Tür des Ateliers offen und häufig geraten Schüler, Lehrer und Eltern hier ins gemeinsame Gespräch.

„Schülergruppen aller Jahrgangsstufen profitieren von dieser einzigartigen Lernatmosphäre – und das nicht nur im Kunstunterricht“, sagt Ganztagskoordinator Arndt Collmann. „Ein Beispiel für dieses fächerübergreifende Arbeiten ist die Kooperation innerhalb der Neigungsfächer der Unterstufe. Hier gestaltet die naturwissenschaftliche Forscherklasse gemeinsam mit der Neigungsgruppe Kunst im Atelier Nistkästen, welche im Schulgarten angebracht werden.“

Artists in spe(e)?

Artists in spe(e)?

„Schüler haben eine enorm hohe Motivation zu forschen und zu entdecken – vorausgesetzt man lässt sie einfach mal laufen und selbst einen Weg finden“, sagt Kunstlehrerin Michael Brauer. „Mit meinem Kurs habe ich die Erfahrung gemacht, dass ganz unerwartete Potentiale ans Licht kamen.“

„Bereits nach einem halben Jahr kann man sagen, dass die Erfahrungen unsere Erwartungen weit übertroffen haben“, sagt Collmann, der darauf hofft, dass das Künstleratelier langfristig am FSG Bestand haben wird.

Weiterführende Links:

http://www.kunstfaehre.de

http://sebastianboehm.eu

http://kulturbuero-rlp.de

http://www.kulturkontakt.or.at/html/D/wp.asp?pass=x&p_title=5130&rn=129714

http://www.junge-kunst-trier.de

http://www.kompetenznachweiskultur.de