Jahrgangsstufe 11 zur Studienfahrt in Spanien unterwegs

Sport- und Erdkunde-LK waren in Spanien unterwegs.

Sport- und Erdkunde-LK waren in Spanien unterwegs.

Vor den Sommerferien waren Teile der Jahrgangsstufe 11 zur Studienfahrt nach Spanien unterwegs. Mit zeitlicher Verspätung, dafür aber umso ausführlicher, folgt an dieser Stelle der Nachbericht zur Fahrt – zusammengesetzt aus mehreren Schüler-Berichten.

Hinfahrt

Am 28. Mai 2017 um 18:45 Uhr trafen sich der Erdkunde- und Sport-Stammkurs, um gemeinsam mit dem Bus in Richtung Katalonien im Nordosten Spaniens zu fahren. Dort befindet sich das Càmp Nàutic Almata an der Costa Brava. Dabei waren natürlich noch die Stammkurslehrer Frau Otterbach und Herr Backes (dieser war zu diesem Zeitpunkt bereits im Camp anwesend), zusätzlich waren zur Unterstützen noch Herr Phillips und Herr Klein mit von der Partie. Um 19 Uhr, nachdem alle Koffer eingeladen waren und sich jeder einen Platz ergattert hatte, ging die Fahrt auch schon los. Dem Bus sah man zwar sein Alter an, trotzdem hat alles funktioniert und es war ausreichend komfortabel (man stelle sich vor, die Klimaanlage hätte während der langen Fahrt versagt). Innerhalb von ungefähr 15 Stunden, mit ein paar Pausen, erreichten wir unser Ziel. Die Fahrt ging zuerst durch Luxemburg, dann an Metz vorbei, gefolgt von Dijon und Lyon. Von da an fuhren wir an der Küste Südfrankreichs an den Pyrenäen vorbei direkt an die Küste Kataloniens, wo unser Ziel lag. Das Camp erreichten wir also ungefähr um zehn Uhr morgens. Und da das Wetter zu diesem Zeitpunkt bereits äußerst vielversprechend war, war die Vorfreude auf die nächsten Tage groß.

 

Erster Tag

Der Hinweg wurde dafür genutzt, das Camp kennenzulernen. Ein Guide zeigte zum Beispiel Waschräume und Toiletten, die wir nicht nutzen durften, aber auch die Sportanlage mit Möglichkeit zum Tennis und Golfspielen, die zahllosen Restaurants, und wir stellten auch fest, dass wir von den Mobiles Homes nur wenige Meter gehen mussten, um zum Strand zu gelangen oder zum campeigenen Supermarkt.

Mountainbike-Tour

Mountainbike-Tour

Nachdem wir unsere kleinen, aber feinen Behausungen bezogen und ein paar nützliche Informationen erhalten hatten, hatten wir einige Stunden Freizeit, in denen wir endlich zum Strand durften, die Restaurants besuchen oder einfach nur entspannen konnten. Wir genossen die Sonne und erholten uns ein wenig vom Schulstress. Doch die Kursfahrt war nicht nur Urlaub. Am Nachmittag wurde uns der erste Programmpunkt der Kursfahrt geboten: Eine Mountainbike-Tour durch die Landschaft in den Nachbarort und zurück. Zunächst beäugten wir skeptisch die Mountainbikes und insbesondere die sichtbar häufig gebrauchten Plastiktrinkflaschen, die uns ausgehändigt wurden, doch schon kurz nach Beginn des Ausflugs waren wir froh über die gefederten Reifen der Räder und das Wasser aus den Trinkflaschen.

Auch die Fahrt war zunächst sehr entspannt, bis der erste Schotterweg und auch die mitten auf dem Weg platzierten Holzpfosten kamen. Wir alle hatten Schwierigkeiten und es kam sogar zu einem spektakulären Sturz, der die Fahrt zwar kurz unterbrach, aber nicht zu einem Abbruch führte. Im Nachbarort angekommen pausierten wir wohlverdient, um unsere Trinkflaschen aufzufüllen oder uns sogar ein Eis zu gönnen, welches in Spanien das Dreifache wie in Deutschland kostet. Die Rückfahrt lief wesentlich entspannter ab, doch die schmerzenden Hintern machten sich bereits bemerkbar und die Fahrradsättel sollten Abdrücke hinterlassen. Ausgepowert kamen wir schließlich wieder im Camp an und machten uns nach Abgabe der Fahrräder über das angerichtete Essen her, als hätten wir tagelang nichts gegessen.

Anschließend ließen wir den Abend am Strand ausklingen oder nutzten die Situation aus, dass Herr Backes ein komplettes Volleyballset mitgebracht hatte. Und in der folgenden Nacht gab es wohl kaum jemanden, der lange wachbleiben konnte.

 

Zweiter Tag

Heute waren wir zusammen in Albanía – Watertrekking. Als wir heute morgen um 8:15 Uhr zum Frühstück kamen, war uns die Müdigkeit ins Gesicht geschrieben, schließlich hatten wir von dem Anreisetag längst nicht genug Schlaf nachholen können. Dennoch kam die Vorfreude auf den heutigen Tag nach einem guten Frühstück und einer Tasse Kaffee bei allen auf.

Canyoning-Tour.

Canyoning-Tour.

Um 10:15 Uhr ging die einstündige Fahrt zum Fluss durch die Pyrenäen los. Dort angekommen, durften wir uns unsere äußerst konfortablen (nicht) Neoprenanzüge anziehen und mit diesen bekleidet zur Spitze des Berges laufen. Leider hatten wir für unseren Ausflug einen schwülen, bewölkten Tag erwischt, weshalb der Einstieg in den Fluss weniger zur Erfrischung, sondern mehr zur Unterkühlung beitrug. Dies war der Zeitpunkt, zu dem wir den Komfort der Neoprenanzüge zu schätzen begannen.

Die Tour hatte durch die ein bzw. drei Meter hohen Klippen, die wir herunterspringen konnten, einen sehr actionreichen Beginn. Nachdem die erste Skepsis damit überwunden war, ging es über Stock und Stein immer weiter flussabwärts. Uns zuzusehen muss unglaublich lustig ausgesehen haben, da wir durch die Strömung und die rutschigen Steine oft, wie beim Domino, umfielen – natürlich ohne, dass sich jemand verletzt hat. Eines der Highlights war eine aus Klippen geformte Rutsche, über die man mit Schwung in das nächte Gewässer gleiten konnte. Des Weiteren zeigten uns unsere Guides eine Wand entang des Flusses, an der wir unsere Kletterkünste beweisen konnten. Oder auch nicht… 😉

Das Ziel unserer Tour war der acht Meter hohe Felsen, von dem die Mutigsten runterspringen konnten. Beim Anblick der riesigen Klippe wurden uns die Knie weich. Dennoch haben sich einige getraut, den Sprung zu wagen. Manche haben den Adrenalinkick so genossen, dass sie gleich ein zweites Mal gesprungen sind. (Zum Glück haben die Guides uns erst im Nachhinein verraten, dass sich am zwölf Meter entfernten Grund Wasserschlangen befinden!)

Kühe auf der Straße.

Kühe auf der Straße.

Ziemlich durchgefroren sind wir nach der etwa zweistündigen Wanderung zu den Umkleiden zurück gegangen, wo unsere Lunchpakete schon sehnsüchtig auf uns warteten.

Als wir dachten, dass alle möglichen Erlebnisse dieses Tages geschehen waren, begegnete uns auf der Rückfahrt zum Camp eine Herde Kühe, die auf eine andere Weide getrieben wurde. Wie das in Spanien nun mal ist, haben die Kühe Vorfahrt, so dass der Bus eine halbe Stunde still stand. Zu unserem Vorteil! So hatten wir die perfekte Gelegenheit, genügend Bilder von dem Spektakel machen zu können. 🙂

Der Ausflug war eine einmalige Erfahrung, für die wir alle sehr dankbar sind. Wir haben den Tag genossen und hatten sehr viel Spaß!

 

Dritter Tag

Am Mittwochmorgen wurde der Erdkunde-LK früher geweckt als wir, der Sport-LK, da wir erst um 10 Uhr uns mit dem Surflehrer Luke trafen. Um halb zehn kam Luke vorbei und klärte ab, wie der heutige Tag verlief. Da es am Morgen nicht sehr windig war mussten wir überlegen wann wir aufs Meer hinaus wollten, denn fürs Windsurfen war nun mal Wind nötig. Wir beschlossen, dass wir erstmal versuchten zu surfen.

Surf-Kurs.

Surf-Kurs.

Kurz vor zehn ging unser Kurs mit Herr Backes und Herr Klein zur Ausgabe der Neoprenanzügen. Als dann alle ihre Anzüge an hatten, machten wir uns auf den Weg zum Strand. Der Fußmarsch betrug nur 3 Minuten. Am Strand inspizierten wir das Meer und die Windstärke und bemerken, dass es windiger war als zuvor. Wir fingen an, unsere Bretter zusammen zu bauen, und zogen sie jeweils zu zweit zum Übergang zum Meer.

Bevor wir starteten, erklärte Luke uns noch ein paar Dinge und wie wir bei so einem schwachen Wind trotzdem surfen konnten. Als wir dann endlich im Wasser waren, fing der Spaß erst richtig an. Die meisten von uns fielen schon ins Wasser, da standen sie noch gar nicht richtig auf dem Brett. Andere standen ca. 2 Minuten auf dem Bord und fielen dann ins Wasser. Es war ein lustiges Treiben. Während wir also versuchten, erstmal richtig auf dem Bord zu stehen, surfte Herr Klein wie ein Weltmeister auf dem Meer herum, er entfernte sich manchmal so weit, dass man ihn fast nicht mehr sah.

Auf dem Wasser.

Auf dem Wasser.

Im Gegensatz zu Herr Klein haperte es bei Herr Backes etwas und man sah, wie auch er öfters ins Wasser fiel – natürlich war de nicht vorhandene Wind daran schuld. Von zehn bis halb eins waren wir auf dem Meer, aber nach einer Weile in der jeder die meiste Zeit ins Wasser fiel, gaben einige irgendwann auf. Andere versuchten es mit Stand up patling, um sich so ein wenig noch auf dem Wasser aufzuhalten, während Herr Backes und Herr Klein noch immer surften.

Um halb eins hörten wir mit unserem Surf-Kurs auf und begaben uns wieder zuerst zur Ausgabe der Neoprenanzügen und dann zur unseren Häusern.

Nach dem kleinen Mittagessen gingen wir alle nochmal zum Strand und trafen dort wieder Luke, der uns die Kajaks gab und uns dazu auch nochmal kurz was erklärte. Eine Zeit lag fuhren alle auf dem Meer herum, bis die ersten aus dem Wasser gingen. Als endlich alle wieder am Strand waren und die Kajaks wieder verstaut waren, machen wir uns wieder mal auf den Weg zu unseren Häusern, wo wir von dort aus direkt weiter zum Pool gingen.

Am Pool fingen wir an, mit unseren Flossen zu schwimmen und danach noch etwas zu kraulen. Zum Schluss erklärte Herr Backes uns Handgriffe fürs Rettungsschwimmen, die wir zuerst auf der Wiese und dann im Wasser übten. Als Herr Backes merkte, dass wir alle sehr müde waren, tauchten wir noch eine Runde und gingen wieder zurück. An den Häusern angekommen, gingen wir alle duschen und warteten darauf, dass der Erdkunde LK wieder auftauchte.

Der hatte sich nach der Mittagspause auf den Weg zur Casa Mila gemacht. Durch den Stadtverkehr von Barcelona hatten wir es geschafft, unser Ziel zu erreichen. Von außen durften wir zunächst einmal die einzigartige Fassade betrachten, bevor wir uns mit unserem persönlichen Touristenguide (Herr Philipps) ins Innere machten . Gaudí leistete mit diesem Gebäude Pionierarbeit. So machte seine durchdachte natürliche Belüftung Klimaanlagen überflüssig, in jeder Wohnung lassen sich die Wände individuell verändern, und eine Tiefgarage ist schon vorhanden.

Der erste Schritt hieß erstmal: „Treppen steigen“. Nach sechs Stockwerken und einer gefühlten Außentemperatur von 40 Grad kamen wir auf der Dachterrasse an. Diese wurde natürlich direkt genutzt, um Fotos und Videos zu machen und die schöne Aussicht über Barcelona zu genießen. Derweil erzählte uns Herr Philips über ein kleines Mikrofon verschiedenste Sachen über das Haus und seinen Architekten. Durch die modernsten und reibungslos funktionierenden Kopfhörer (nicht) konnten man ihm perfekt folgen und seine Sätze nachvollziehen. Nach einer halben Stunde Pause machten wir uns ein Stockwerk tiefer in das hauseigene Museum, wo wir uns frei umsehen und einen Eindruck vom Bauwerk machen konnten. Zum Beispiel gestaltete Gaudí die Casa Milà ausschließlich mit natürlichen Formen, so dass hier kein einziger rechter Winkel zu finden ist. Zu besichtigen ist neben den Höfen auch ein Apartment im Stil des Modernismus Anfang des 20. Jahrhundert. Nach dem Besichtigen des Museums machten wir uns auf den Weg nach unten, wo wir im Innenhof nochmals pausieren durften. Im Anschluss daran führten wir unseren Rundgang durch Barcelona fort…

Vierter Tag

Am Donnerstag, also am vierten Tag unserer Kursfahrt in Spanien, stand ein Ausflug in die Stadt Figueres auf dem Plan. Diese war etwa eine halbe Stunde von unserem Camp entfernt. So machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg zum Bus, welcher uns nach Figueres brachte. Dort angekommen verließen wir den Bus, und ehe wir ein paar Minuten zu Fuß in der Stadt unterwegs waren, standen wir auch schon vor dem berühmten Dali-Museum. Dort konnten wir alle Kunstwerke des spanischen Malers Dali betrachten. Das war für alle eine tolle Erfahrung, da seine Bilder sehr speziell und gleichzeitig genial waren. Nach dem Museumsrundgang hatten wir noch ein wenig Freizeit, um die schmalen Straßen der Altstadt zu erkunden und gegebenenfalls noch eine Kleinigkeit zu essen. Daraufhin machten wir uns wieder mit dem Bus auf den Weg ins Camp und ließen den Tag dort am Strand ausklingen. Insgesamt war der Tag in Figueres sehr gelungen und stellte für alle einen Ausgleich zum sportlichen Programm der vorherigen Tage dar.

 

Letzter Tag

Nach dem Frühstück mussten um 9 Uhr morgens die Zimmer leer sein. Danach ging es an den Strand zum Ocean Kajak. Dort verbrachten wir mit unseren Kajaks etwa 1,5 Stunden. Nach der freien Zeit, die wir anschließend hatten, ging es um 16 Uhr zur Abreise. Nach einer langen und sehr schlaflosen Nacht erreichten wir letztendlich wieder das FSG.