Ausstellung: „Anne wäre stolz auf euch“

Die Peer Guides im Einsatz.

Die Peer Guides im Einsatz.

Im September und Oktober war in der Alten Synagoge Schweich die Wanderausstellung „Deine Anne – ein Mädchen schreibt Geschichte“ zu sehen. Kern des Ausstellungsprojektes war das Konzept der Peer Guides – Jugendliche begleiteten Jugendliche als Ausstellungsbegleiter. Hierbei engagierten sich auch vier Schülerinnen und ein Schüler des FSG: Maren Borne aus der MSS 11 sowie Lisa-Marie Borne, Jana Clemens, Lena Leidinger und Pablo Mirbach aus der MSS 13.

Sie beschäftigten sich intensiv mit der Geschichte von Anne Frank und ihrer Familie, an der beispielhaft das Schicksal der Millionen Opfer des Nationalsozialismus deutlich wird. Zugleich bot der aktuelle Teil der Ausstellung die Möglichkeit, sich der Frage zu stellen, welche sich Herausforderungen für uns heute aus dem Tagebuch der Anne Frank ergeben: Wo wirken heute Diskriminierung und Rassismus und wie können wir ihnen entgegentreten?

Der Geschäftsführer des Zentralrates der Juden vermutete bei der Finissage der Ausstellung am 11.10.2015, dass „Anne ganz stolz auf euch (die Peer Guides) wäre“. Die Jugendlichen hätten „auf exzellente und glaubwürdige Art und Weise“ eine Begegnung mit Anne Frank ermöglicht. Davon hatte sich auch eine Gruppe von Schülern und Lehrern des FSG überzeugen können, als sie die Ausstellung Anfang Oktober besuchte und wie viele der insgesamt ca. 1500 Besucher der Ausstellung von den FSG-Peer Guides kompetent und engagiert begleitet wurde.

Bei der Abschlussveranstaltung erläuterten die Schülerinnen in beeindruckenden Statements noch einmal ihre Motivation, sich als Peer Guides zu engagieren, so z.B. Lena: „Oft ist leider Verdrängung die einzige Auseinandersetzung mit Geschichte. Deswegen war es mir wichtig, die Thematik des Nationalsozialismus nochmal aufzuarbeiten und nicht nur mir – sondern auch den Menschen, die uns Peer Guides zugehört haben – ins Bewusstsein zu rufen.“

Und weiter: „Es ist unvorstellbar, wozu ein Mensch in der Lage sein kann, wenn man ihm die Macht dazu lässt. Und Anne Frank wusste das. Sie ist das Mädchen, das mit ihren jungen 14 Jahren schrieb, wie herrlich es doch sei, dass man keine Minute warten müsse, um die Welt zu verändern. Und ich hoffe, wir Peer Guides konnten das während den Begleitungen deutlich machen: Niemand muss es so weit kommen lassen und jeder kann etwas ausrichten. Es zählt das Wohlergehen von allen Menschen, weswegen wir unsere Demokratie schätzen müssen. Ich jedenfalls bin froh, dass wir in einer Zeit leben, in der man Wert auf eine eigene Meinung legt und dass wir handeln können, ohne unterdrückt zu werden. Es liegt an uns, was wir mit den gegebenen Möglichkeiten machen.“